Diskussionspapier_Klimaanpassung_EH

18 Was der Einzelhandel gegen den Klimawandel tun kann und tun muss Für den Handel bringt der Klimawandel spe- zifische Risiken mit sich: Im Bereich des Lebensmittelhandels führen die sich zuneh- mend ändernden Wetterbedingungen zu vermehrten Pflanzenschäden, Ernteausfällen und zu sinkenden Erträgen und steigenden Einkaufspreisen. Preissteigerungen für land- wirtschaftliche Erzeugnisse aufgrund stei- gender Nachfrage sowohl für die Energiege- winnung als auch für die Lebensmittelerzeu- gung stellen ebenfalls ein Risiko dar. Wie gehen Einzelhändler mit den damit verbun- denen Risiken um und berücksichtigen mög- liche Geschäftsmöglichkeiten? Beim Umgang des Einzelhandels mit den Folgen des Kli- mawandels geht es neben der Frage, welche Klimaauswirkungen und Unternehmensrisi- ken bestehen, auch darum, die Chancen für den Einzelhandel durch geeignete Klimaan- passungsmaßnahmen für die Risikominimie- rung zu erkennen und zu ermitteln, wo kon- kret Handlungsbedarf besteht, um diese wirtschaftlichen Chancen zu nutzen. Was bedeuten nun die Klimakrise und die daraus resultierenden extremen Wetterereignisse für den Einzelhandel und wie geht er am besten damit im Hinblick auf die Risikomini- mierung um? Wie können Einzelhandelsun- ternehmen auf den Klimawandel reagieren und welche Maßnahmen muss der Einzel- handel dafür ergreifen? Im Kampf gegen den Klimawandel stellt die Energie in den Ge- schäften den wichtigsten Faktor für die Min- derung von Treibhausgasen im Einzelhandel dar. Im Allgemeinen kann die Einführung von Energieeffizienzmaßnahmen als ein wichtiger Schritt angesehen werden, um das Engage- ment für Nachhaltigkeit zu demonstrieren und Umweltziele zu erreichen, während gleichzeitig die Betriebskosten in den Ge- schäften gesenkt werden. Es überrascht somit nicht, dass Energieeffizienz ein Schlüsselfaktor im Einzelhandel für den Kli- maschutz darstellt. 13 Allerdings wird die Um- stellung auf LED-Beleuchtung oder die Ein- führung effizienterer Kühlgeräte im Einzel- handel nicht ausreichen, um die Klimaziele zu erreichen. Dabei ist die Aufgabe zur Lö- sung des Klimaproblems auch für den Ein- zelhandel nicht kompliziert: Er muss aus der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas aussteigen, genauso wie jeder an- dere Wirtschaftsbereich auch. Deshalb gilt auch für den Einzelhandel die Formel, dass Effizienz alleine nicht reicht, sondern die Dekarbonisierung das Ziel sein muss. Aber auch hier gibt es bereits wegweisende Ent- wicklungen im Handel auf dem Weg zu Null- Emissionen, man denke nur an die immer zahlreicher werdenden Photovoltaik-Anlagen zur Eigenstromversorgung oder der nun flä- chenmäßig geplante Einsatz von Wärme- pumpen in den Läden 14 . Trotz der ergriffenen Klimaschutzmaßnahmen erwarten viele Un- ternehmen durchaus, dass sich der Klima- wandel innerhalb der nächsten fünf Jahre auf ihre Wertschöpfungskette auswirken wird. Für den Einzelhandel hat der Klimawandel massive Auswirkungen, die Anpassung ist deshalb besonders wichtig. Daher müssen 13 Siehe auch: Klimaschutzerklärung des deutschen Einzelhan- dels vom 16.05.2016 14 Siehe: elemental: Vaillant providing heatpumps to Aldi stores vom 02.05.2023

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